Jeder, der einen größeren Unternehmen arbeitet, kennt Kollegen wie Sam, die ein Garant für schlechte Stimmung im Team sind. Sie sind berechnend, nur sich selbst und ihr Wohl im Blick habend, sie lügen, sticheln, werten andere ab und verhalten sich zuweilen auch intrigant. Hat man gegen solche Leute eine Chance? Im Camp waren sich alle einig, die ihn aus anderen Formaten kennen: „Mit Vorsicht genießen. Eher aus dem Weg gehen. Nicht mit ihm anlegen.“ Und ich füge hinzu: ihm keine Angriffsfläche bieten.
Und falls solche Kollegen doch etwas finden: nicht drauf eingehen. Keine Diskussion, die man nur verlieren kann. Falls es die Situation hergibt, die Bemerkungen nur zur Kenntnis nehmen, möglichst ignorieren und an sich abprallen lassen. Reagieren wir nicht, macht es ihnen keinen Spaß mehr und sie suchen sich jemand anderen. Nehmen wir es nicht persönlich. Und besser ist, nicht erwarten, dass sich der Kollege ändert. Sie werden sich nur aufregen, weil er es nicht tut.
„Die Schlacht hat Lilly gewonnen. Den Krieg auch?“
Oder man macht es wie Lilly, die Sam eine gewaltige Ansage macht. Sie diskutiert nicht groß rum, sondern zeigt ihm, was sie von ihm hält. Sie kuscht nicht, sondern weist ihn klar in seine Schranken. Und das sitzt. Das ist er nicht gewohnt. Die Schlacht hat Lilly gewonnen. Den Krieg auch? Oder hat sie sich jetzt einen Feind angelacht?
Genau diese Gefahr, die Angst vor dem, was von solch bösartigen Kollegen noch ausgehen kann, hindert uns im Arbeitsleben, gegen diese Menschen vorzugehen. Denn in der Regel kann man ihnen nichts nachweisen. Dafür stellen sie sich viel zu schlau an.
„Das Arbeitsrecht ist in solchen Fällen nicht auf der Seite der Unternehmen.“
Noch viel schlimmer ist es, wenn solche Menschen Vorgesetzte werden. Sie schaffen es in kürzester Zeit, die Atmosphäre einer ganzen Abteilung zu zerstören. Mitarbeitende, die können, verlassen das Schlachtfeld und wenn möglich das Unternehmen. Die, die nicht können, leiden und leisten weniger. Irgendwann verstehen auch die höheren Chefetagen, dass es nicht an den Kollegen, sondern am Vorgesetzten liegt. Er oder sie wird weggelobt, hochgelobt und aus der Schusslinie genommen. Doch sie sind immer noch da und richten ihr Unheil nur an anderer Wirkungsstätte an. Unternehmen haben kaum eine Chance, solche Mitarbeitenden loszuwerden. Das Arbeitsrecht ist in diesen Fällen nicht auf ihrer Seite.
Was wird aus Sam? Schafft Lilly es, die Truppe hinter sich zu bringen und ihn zu isolieren? Bekommt er wieder Oberwasser? Oder entscheidet sich der „Aufsichtsrat Zuschauer“ zum Wohle des Camp-Teams für einen Rauswurf? Ich bin wenig optimistisch, doch Überraschungen gibt es immer wieder.
Bis morgen.
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Foto: RTL