Vom Dschungelcamp lernen – Tag 17: Wertschätzung und Dankbarkeit werden harte Zeiten erträglicher machen.


10. Februar 2025
Wertschätzung und Dankbarkeit

Was die materielle Leistung anbelangt, war das Dschungelcamp 2025 eine Katastrophe. Noch nie wurden so wenig Sterne erspielt und damit so sehr gehungert. Es waren schlechte Zeiten, ob aus Unwillen, Unvermögen oder den harten Umständen geschuldet. Ein Blick auf Deutschland und die Weltlage lässt ähnlich desaströse Zeiten vermuten. Mit dystopischem Blick müssen wir uns wahlweise auf Wirtschaftskrisen, Kriege, Faschismus oder Naturkatastrophen mit Völkerwanderungen einstellen.

Wenn wir in solchen Zeiten im Mangel leben und nicht die nötige Leistung abrufen können, was haben wir dann noch? Ein Blick in den Dschungel hilft. Im Finale stand mit Alessia ein junges Mädchen, die eine kleine Heldenreise vollbracht hatte. Sie wurde Dritte und freute sich trotz der verpassten Krone vor allem über ihre persönliche Entwicklung. Sie gönnte ihren beiden Mitcampern von Herzen den Sieg. Pierre, der sich selbst als schwuler, alter Ossi bezeichnet, war nach all dem über ihm ausgeschütteten Hass auf Social Media unendlich dankbar, von so vielen Zuschauern als Mensch gesehen zu werden. Er war verwundert und einfach nur zu Tränen gerührt, dass Deutschland ihn sympathisch findet. In der Minute, als er nochmals Werbung für sich machen dürfte, nutzte er die Zeit, um den Moderatoren und dem ganzen Produktionsteam live im TV zu danken. Es war ihm in diesem Moment wichtiger, seine Wertschätzung darüber zu zeigen, dass er sich so gut aufgenommen und behandelt gefühlt hat. 

Lilly Becker ist Dschungelkönigin 2025! +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++

Als Siegerin verlässt Lilly das Camp, „die Ex von“, die einfach nur als Lilly Becker gesehen werden wollte. Sie dankt nach ihrem Sieg erst Gott, dann ihrem Sohn und anschließend ganz Deutschland. „Ich fühle mich so special.“ Alle drei Finalisten zeigten sich menschlich, wertschätzend und dankbar. In einer Situation des materiellen Mangels schenkten sie das Kostbarste, was wir zu geben haben. Das rührt nicht nur die Moderatoren. Und so kitschig es klingt, gewonnen hat mit Lilly die Frau, die im Camp ihr Herz an ihre Mitmenschen verschenkt hat. Sie tröstete ohne Worte, doch mit viel Herz und Umarmungen. Sie motivierte mit Positivität und Elan. In den Prüfungen war sie nicht überragend, doch sie versuchte es, kämpfte und gab alles.

Was immer auf uns zukommt, Wertschätzung und Dankbarkeit kostet nichts, doch sie machen harte Zeiten menschlicher und damit lebenswerter.

Heute Abend gibt es das große Wiedersehen. Es ist die Stunde der Abrechnungen, Rechtfertigungen und Erklärungsversuche. Daraus können wir bestimmt noch was lernen. 

Bis morgen.

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Foto: RTL