Wenn sie gemeinsam mit anderen ein gemeinsames Vorhaben umsetzen möchten, dann vergewissern Sie sich zu Beginn, ob auch wirklich alle das gleiche Ziel vor Augen haben. Auch wenn es so offensichtlich zu sein scheint, prüfen Sie es. Wozu? Weil Sie mit der gemeinsamen Abklärung der Ziele im Change Management viel Zeit, viele Missverständnisse, viel Frust und viel Geld einsparen können.
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Ihnen als Unternehmer wurden kurzfristig Ihre Büroräume gekündigt und nun mieten Sie notgedrungen eine neue Immobilie für Ihr Unternehmen und Ihr Team an. Für Sie als Firmenchef ist es selbstverständlich, dass die Büroräume so schnell wie möglich eingerichtet werden, damit Ihr Team nach dem schon bald anstehenden Umzug arbeitsfähig ist. Sie gehen davon aus, dass alle Beteiligten Ihr oberstes Ziel teilen. Also starten Sie durch, beauftragen Handwerker, bestellen Möbel und sogar neue Technik. Sie machen und tun, damit die Infrastruktur in wenigen Wochen steht. Doch als der Umzug geschafft ist, sind viele Ihres Teams unzufrieden mit dem, was sie vorfinden. Sie, als Chefin, wundern und ärgern sich, da Sie in kürzester Zeit wunderbare Büroräume auf die Beine gestellt haben. „Undank ist der Welten Lohn“, mögen Sie denken.
„So klar die Ziele für die Führungskraft scheinen mögen, im Change Management sollten diese im Team verifiziert werden.“
Was ist schiefgelaufen? Sie haben mit der Überzeugung gehandelt, dass das oberste Ziel die schnelle Arbeitsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden ist. Also beste Infrastruktur für qualitativ hochwertige Arbeit. Dank Ihrer großen Kraftanstrengung ist Ihnen das auch gelungen. Was Sie bei all Ihren guten Absichten und Ihrem Enthusiasmus nicht bedacht haben ist, dass Ihre Mitarbeitenden sich gerne an der Auswahl der Ausstattung beteiligt hätten. Sie hätten gefragt werden wollen, sich einbringen wollen. Es hätte ein gemeinsamer Prozess sein sollen, ein gemeinsames Erreichen der Change Management Ziele. Das hätte zwar länger gedauert und nach dem Umzug das Arbeiten in Provisorien bedeutet, doch am Ende hätte das Ergebnis eines gemeinsamen Prozesses gestanden. Ein Wir-Projekt in dem die individuellen Bedürfnisse und die Vorstellungen Ihres Teams für Gruppenräume eingeflossen wären.
Doch Sie, mit Ihrem ganz persönlichen Hintergrund und Ihrer Weltsicht, waren der festen Überzeugung, dass doch alle den gleichen Wunsch, Ihren Wunsch, haben müssten. Für Sie waren die Change Management Ziele glasklar. Sie sind nicht mal auf die Idee gekommen, dass sich Ihre Mitarbeiterschaft einbringen wollen könnte. Sie hätten sich nicht träumen lassen, dass der gemeinsame Gestaltungsprozess fast noch wichtiger ist als die schnelle Einrichtung perfekter Büroräume. Vielleicht wäre es für ihre Mitarbeitenden angenehmer gewesen, doppelt so lange in Provisorien zu arbeiten und sich dafür am gemeinsam Erreichten zu erfreuen. An einem Prozess, an dem sie sich beteiligen konnten. Doch Sie allein und Ihr Sekretariat haben sich abgerackert, Wochenenden investiert, den Sport ausfallen lassen und nun ernten Sie doch nur Enttäuschung, stillen Protest oder sogar Verärgerung Ihrer Angestellten. Sie wundern sich und können es nicht verstehen.
„All die Zeit, die Sie für den Ziel-Abgleich investieren, zahlt sich im Prozessgeschehen wieder aus.“
Diese Geschichte ist gar nicht erfunden, sondern wahr. Von daher, vergewissern Sie sich, ob Ihre Ziele von Ihrem Team getragen wird. Selbst wenn die Richtung Ihres Projektes für alle offensichtlich ist, so können Unstimmigkeiten in den scheinbaren Details in große Konflikte ausarten. All die Zeit, die Sie für den Ziel-Abgleich investieren, zahlt sich im Prozessgeschehen wieder aus.
Und verschriftlichen Sie Ihre Ziele, denn spätestens dann werden etwaige Unklarheiten zum Vorschein kommen. Halten Sie bitte nichts für offensichtlich und schon gar nicht für selbstverständlich. Wir kommen aus unterschiedlichen Welten, haben unterschiedliche Vorstellungen und reisen alle mit individuellem Gepäck an. Offenheit, Neugier und empathisches Zuhören zu Beginn eines Projektes helfen ungemein, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu ergründen und eine gemeinsame Reise zu starten, bei der alle am gleichen Ziel ankommen.
Teilen Sie mir gerne mit, welche Themenwünsche Sie für weiter Blogartikel haben. Melden Sie sich, wenn Sie Fragen haben oder ganz anderer Meinung sind. Ich will es wissen, will offen sein und auch von Ihnen lernen!
In diesem Sinne „OMNICHANGE“, alles ist im Wandel und mehr dazu auch nächste Woche wieder im OMNI Blog. Auf ein gutes Miteinander,
Ihre Daniela Scherler