Kommunikation verbessern I: „Sie sind gut, ABER …“


15. Juni 2022
Kommunikation verbessern

Wenn Sie jedes Kompliment, das sie geben, mit nur einem Wörtchen entwerten oder gar revidieren wollen, dann benutzen sie das Wort „aber“. Ein Kompliment kann so wunderschön beginnen. Doch ein darauffolgendes „aber“ wird all das, was Sie zuvor gesagt haben, vergessen machen. „Du bist wirklich gut, aber … .“ Ist Ihr Gegenüber nun wirklich gut oder nicht? „Ich mag die Art, wie Du redest, aber … .“ Mögen Sie seine Art oder nicht? „Sie haben hier eine wirklich super Teamleistung erarbeitet, aber … .“ Egal was Sie dann noch sagen werden, Ihre Mitarbeiter werden sich nicht mehr daran erinnern, dass Sie Ihre Aussage mit einem Kompliment begonnen haben. Es wird immer nur hängen bleiben, was Sie nach dem „aber“ gesagt haben. Wie also unsere Kommunikation verbessern können?

Gewöhnen Sie sich bitte das „aber“ ab, wenn Sie wollen, dass der Anfang des Satzes, Ihr Kompliment, in positiver Erinnerung bleiben soll. Benutzen Sie stattdessen ein „und“ oder formulieren Sie Ihre Aussage in zwei Sätzen. Freunden Sie sich mit dem Wort „gleichwohl“ an. Mit diesem können Sie zwei Sätze gleichwertig verbinden. „Mir gefällt Ihr Entwurf, gleichwohl frage ich mich, ob sich dieser finanziell realisieren lässt.“ Und weil „gleichwohl“ so veraltet ist, passt in der Regel auch das Wort „zugleich“ ganz gut. „Ich mag die Art wie du dich anziehst, zugleich irritiert es mich, wenn du rote Hüte trägst.“ „Ich bin begeistert, wie sie unser neues Projekt umgesetzt haben, zugleich frage ich mich, ob wir das auch mit weniger Geld geschafft hätten.“ Beides steht gleichberechtigt nebeneinander. Das erste wird nicht entwertet. 

Komplimente ohne „aber“ können Ihre Kommunikation verbessern.“

„Ich kann nachvollziehen, dass sie mit unserer Leistung nicht zufrieden sind, zugleich sind mir die Hände gebunden und ich kann Ihnen nicht entgegenkommen.“ Das hört sich anders an als „Ich kann nachvollziehen, dass sie mit unserer Leistung nicht zufrieden sind, aber mir sind die Hände gebunden.“ In diesem Beispiel würde das „aber“ suggerieren, dass Sie eben doch kein Verständnis haben. In der ersten Variante zeigt es, dass ich einerseits die Position verstehen kann und andererseits noch ein anderer Fakt besteht, der dem im Weg steht.

Möchten Sie wiederum bewusst das zuvor Gesagte entwerten, geht das natürlich auch. Insbesondere dann, wenn Sie vorher etwas Negatives sagen, dass Sie so nicht stehen lassen wollen. „Das Wetter ist echt mies, aber wir haben ja gute Kleidung.“ Dann macht dieses „aber“ Sinn. „Wir haben unser Projektziel nicht ganz erreicht, aber unsere Kunden sind trotzdem super zufrieden.“ Auch dann mach das aber Sinn. Stellen Sie jedoch etwas Positives, ein Kompliment, an den Satzanfang wird ein leichtfertig dahingesagtes „aber“ Ihr Kompliment entwerten oder nur ehrlich aufzeigen, dass Sie womöglich ganz anders denken, als sie reden. Was wollen Sie?

Wollen Sie das zuvor Gesagte entwerten ist ein „aber“ wiederum super.

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In diesem Sinne „OMNICHANGE“, alles ist im Wandel und mehr dazu auch nächste Woche wieder im OMNI Blog. Auf ein gutes Miteinander, 

Ihre Daniela Scherler

Und falls Sie jetzt in Stimmung gekommen sind und Ihre Kommunikation verbessern wollen, dann schauen Sie doch mal auf meine Termin-Seite für Einzelkunden, dort finden Sie auch was zu Emphatischer Kommunikation. Einfach hier klicken.